Dienstag, 13. März 2018, 18:30 Uhr, Vortragssaal nhm

Prof. Dr. Kirsten Grimm,
Vorsitzende der RNG Mainz,
Johannes-Gutenberg-Universität
Kuratorin der naturwissenschaftlichen Sammlungen/Universitätsbibliothek

 

Das Mainzer Becken gehört zu den bekanntesten Tertiärgebieten weltweit und hängt eng mit der Entwicklung des Oberrheingrabens zusammen.

Nach der Auffüllung vorhandener Täler gelangte ein Meeresvorstoß im Oligozän aus dem Nordseebecken über die Hessische Senke bis in den Bereich des Mainzer Beckens. Die folgenden wechselnden Meeresvorstöße und Meeresrückzüge sind durch entsprechende Ablagerungen belegt. Im Laufe der Zeit nahm der brackische Charakter des Mainzer Beckens immer stärker zu bis es zu limnischen Bedingungen und schließlich zur Verlandung des Beckens kam.

Im oberen Chattium beginnt mit einer erneuten Transgression eine getrennte Entwicklung von Mainzer Becken und Oberrheingraben. Am Übergangsbereich von Oberrheingraben zum Becken entsteht eine Algenriffbarriere, dahinter im eigentlichen Mainzer Becken eine flache tropische Lagune Die Riffbarriere wächst in Richtung Lagune und mündet schließlich in einer Karbonatplattform wie das heute von den Bahamas bekannt ist.

Seit dem mittleren Miozän kommt es ausschließlich zur Ablagerung fluviatiler Sedimente von Flüssen wie Ur-Rhein, Ur-Main und Ur-Nahe.