Dienstag, 13. Januar 2015, 18:30 Uhr

Naturhistorisches Museum Mainz

Dr. Patrick Schollmeyer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

In antiken Schriftquellen finden sich einige Hinweise auf spektakuläre Fossilien, die in Tempeln oder privaten Sammlungen zu sehen waren und allseits Bewunderung hervorriefen. Vielen galten diese Knochen damals als authentische Zeugnisse der riesenhaften Giganten, den gewaltigen Gegnern der olympischen Götter. Aber auch Meteoriten und besonders geformte Steine haben die Aufmerksamkeit der Griechen und Römer erregt. Manche dieser Bodenfunde sind gar als Kultbilder verehrt worden. So ließ der für seine orientalischen Ausschweifungen berüchtigte Kaiser Elagabal (ermordet 222 n. Chr.) einen heiligen schwarzen Stein von Emesa/Syrien nach Rom bringen, wo er ihm auf dem Palatin unmittelbar neben dem kaiserlichen Palast ein großes Heiligtum errichtete. Der Vortrag wird diesen unterschiedlichen Phänomenen nachspüren und versuchen, ein abwechslungsreiches Panorama des Umgangs der Antike mit Naturalien zu zeichnen.

Dr. Patrick Schollmeyer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Altertumswissenschaften, Arbeitsbereich Klassische Archäologie der JGU Mainz, studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Kunstgeschichte sowie Ur- und Frühgeschichte und Ägyptologie an den Universitäten Mainz, Bonn und Heidelberg. Er betreut zusätzlich als Kurator die Schule des Sehens - das Schaufenster der Sammlungen der JGU.